Ein Gespräch mit COO Yme Pasma (COO Royal FloraHolland)
Ein kleines Land ganz groß: ein Drittel des Welthandels mit Pflanzen und Blumen geht über die Niederlande. Das bedeutet nicht nur eine große logistische Herausforderung, sondern auch hohe Verantwortung für die Müllreduzierung – einschließlich Kunststoff. Anfang des Jahres haben 86 führende Unternehmen und Organisationen den Plastic Pact NL unterzeichnet. Eines von ihnen war Royal FloraHolland, Marktführer für Transportverpackungen. Ein Gespräch mit COO Yme Pasma.
Das Hauptziel des Plastic Pact NL ist die Minimierung der Auswirkungen von Kunststoff- Einwegverpackungen auf die Umwelt. Für Royal FloraHolland betrifft dies die Pflanzschale Normpack, die in Lizenz von Desch, aber auch von anderen Produzenten hergestellt wird. „Der Plastic Pact NL hat vier konkrete Ziele“, sagt Yme Pasma. „Neue Paletten müssen mindestens zu 35% aus recyceltem Kunststoff bestehen, dieses Ziel haben wir mit Normpack bereits erreicht. 70 % der Paletten müssen recycelt werden, das haben wir fast erreicht. Und 100 % der Paletten müssen recycelfähig sein. Auch diese Anforderung ist erfüllt. Das vierte Ziel ist eine Volumenreduzierung um 20 % bei Einweg-Kunststoffverpackungen. In diesem Umwandlungsprozess befinden wir uns gerade. Yme Pasma ist stolz auf das, was schon erreicht wurde: „Das zu erzählen, ist wichtig. Wir haben schon vieles richtig gemacht, das kann man ruhig einmal sagen. Die Einweg-Palette hat ein negatives Image, aber die Ziele des Plastic Pact für 2025 haben wir fast schon erreicht. Andere Branchen sind davon noch viel weiter entfernt. Unsere größte Herausforderung ist die Reduzierung der Einwegtransportverpackungen für Pflanzen um 20 %.“
PRÜFZEICHEN NORMPACK
Der überwiegende Teil dieser Transportverpackungen für Pflanzen, nämlich 92 %, sind Einweg-Paletten mit dem Prüfzeichen Normpack. Yme Pasma: „Normpack ist eine qualitativ hochwertige Palette aus weitgehend recyceltem Material, die in der gesamten Branche bekannt und akzeptiert ist und inzwischen zum Marktstandard gehört. Eine wiederverwendbare Alternative zum Transport von Pflanzen birgt spezifische Herausforderungen, die wir erst einmal lösen müssen. Und die Alternative muss für den Handel praktikabel sein. Mehrweg kann sicherlich wachsen, wird aber niemals die aktuelle Nutzung ersetzen.“
WENIGER TRANSPORTVERPACKUNGEN ZUM VERBRAUCHER
Eine dieser Herausforderungen besteht darin, den Strom der B2B-Verpackungen, die beim Verbraucher ankommen, zu reduzieren. „Das muss aufhören“, sagt Yme Pasma. „Wir müssen dafür sorgen, dass diese Transportverpackungen, die bekannten schwarzen Pflanzenpaletten, nie wieder beim Verbraucher zuhause landen. Dafür müssen wir mit Gartencentern zusammenarbeiten. Schließlich gehört es zu ihrem Service, diese Paletten beim Kauf von Pflanzen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Aber diese Palette landet im Hausmüll – und damit in der Müllverbrennungsanlage. Wenn wir die Verbraucher davon abhalten können, diese Paletten mit nach Hause zu nehmen, können wir sie recyceln. Erhöhen Sie den Materialkreislauf, so wie es Coca Cola mit seinen Flaschen tut. Gemeinsam sorgen wir so dafür, dass ein immer größer werdender Anteil des Kunststoffs zurückkommt und für neue Einweg- Paletten wiederverwendet wird. Wie bei mehreren anderen Paletten schließt sich damit die Kette und die Normpack-Palette ist kein Abfall mehr, sondern das Rohmaterial für eine neue.“